Am 10. August um 7:55 Uhr fiel am Raunheimer Waldsee der Startschuss zur 70.3 Ironman Europameisterschaft. Für Richie und mich war klar, dass er im Wasser deutlich schneller ist, da ich am Bleientensyndrom leide. Also war der Deal, dass wir gemeinsam finishen, wenn wir nicht mehr als 10 Minuten beim Laufen auseinander sind. Da es leider so war, gibt’s zwei Berichte und auch zwei Finisherfotos ;)
Nur circa drei Minuten vor dem Start konnten wir ins Wasser uns einschwimmen. Ich fühlte mich gut und auch die Haiproblematik war gelöst. Ich ordnete mich gleich ans Ende der Startgruppe ein, da ich mich vermutlich nach kurzer Zeit dort befinden werde. Nach 39:27 Minuten kam ich aus dem Wasser, sogar schlechter als letztes Jahr, obwohl ich mich wesentlich besser im Freiwasser gefühlt habe. Wohl zu gut und zu viel gechillt und so ;)
Für Richie lief das Schwimmen zwar deutlich besser, jedoch hatte er auch seine Probleme mit der nicht vorhanden Aufwärmphase vor dem Start und kam nur schwer in den Rhytmus – Das muss der Veranstalter das nächste mal besser machen…
Das Wechseln vom Schwimmen aufs Rad ging gut, also nicht wie letztes Jahr mit Startnummer zwischen der Gabel und verschlossenen Radschuhen. Trotzdem war ich 25 Sekunden langsamer als letztes Jahr.
Auf dem Rad gings dann wie immer gut ab. Ich konnte ordentlich Druck machen und ballern. Leider ging der Verschluss von meinem Trinksystem am Lenker kaputt, sodass sich der Inhalt, in Form von Powerade, über mich verteilte. Dazu viel mir noch meine Trinkflasche am Rahmen aus dem Halter, weil der Flaschenhalter den buckeligen Abfahrten nicht gewachsen war.
Ich musste also anhalten und die Flasche wieder aufsammeln, da ich sonst auf dem Rad trocken gelaufen wäre. Das verfluchte Trinken! Und was lernen wir daraus: Das ganze Material vor dem Rennen TESTEN! Naja, als ich mein Trinken wieder eingesammelt hatte gings mit ordentlich Wut und Gefluche weiter. Trotzdem war die Radperformance ganz ordentlich. Als es mit Radln los ging war ich auf Platz 1341, danach auf Platz 332, also gut 1000 Plätze auf dem Rad gut gemacht.
Auch Richie konnte beim Radln ordentlich aufs Gas gehen und bis zum Ende der Radstrecke 500 Teilnehmer überholen und sich bis auf Gesamtrang 71. vorarbeiten.
Danach gings auf die Laufstrecke, wo ich von Wiebke und Jannis erfahren musste, dass der Iron Richie einfach 15 Minuten Vorsprung hat. In meinem Größenwahn dachte ich, ich könnte das auflaufen, allerdings auch nur zwei bis drei Kilometer. Mir wurde klar, dass wir nicht gemeinsam über die Ziellinie laufen. Die nächsten Ansagen zu Richies Zeiten wurden sogar noch schlimmer.
So konnte ich nach 5 Stunden, 11 Minuten, 48 Sekunden mit 113,1km in Armen und Beinen die Ziellinie überqueren und mit meinem Brüderchen einige Red Bulls und Alkoholfreie Weizen wegziehen. Das Ziel unter 5 Stunden zu bleiben ist nicht erreicht. Also muss ich wohl nächstes Jahr nochmal und das darauf und darauf und darauf….
Zuletzt ein großes DANKESCHÖN an unsere Supporter an der Strecke Wiebke, Jannis und Stucki (Der uns zwei Tage in seiner Werkstatt schlafen lies ;)) und die Physiotherapeuten bei bodi-THERAPIE, die Richie zum Wettkampf rechtzeitg fit bekommen haben und an die Familie und Freunde die nicht an der Strecke waren, die diesen sportlichen Wahnsinn ständig aushalten müssen.
Sportliche Grüße Richie & Ray
Richie – Swim: 0:33:25 | T1: 0:03:10 | Bike: 2:37:52 | T2: 0:01:17 | Run: 1:34:49 | Overall: 4:50:33
Ray – Swim: 0:39:27 | T1: 0:04:31 | Bike: 2:45:16 | T2: 0:01:21 | Run: 1:41:13 | Overall: 5:11:48